Die Chroniken von Amber – die neun Prinzen von Amber [Rezension]

Oktober 28, 2017 3 Von jenlovetoread

Hallo, liebe Leser.  Endlich habe ich wieder Ansporn gefunden .. so geht’s auch gleich mit einem Buch weiter, dass mich wirklich begeistert hat!

Allgemeines:

  • Autor: Roger Zelazny
  • Übersetzer: Thomas Schlück
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Seiten: 268 Seiten
  • Genre: Fantasy

Autor:

Roger Zelazny (1937-1995) gehört zu den wichtigsten Fantasy- und Science-Fiction-Autoren aller Zeiten. Seine Bücher und Serien wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem gewann er sechsmal den Hugo Award und dreimal den Nebula Award. Der Muschelkrebs Sclerocypris zelaznyi ist nach ihm benannt.

Cover:

 

Das Cover ist toll, erinnert mich an die Erwähnten Trumph Karten im Spiel. Corwin ist abgebildet und mischt mit dem grünen Seitenrand ein komplett harmonisches Bild. Ich finde das Cover hat etwas einzigartiges und ist definitiv hübscher als das Cover der deutschen Erstauflage von Die Chroniken von Amber!

(Bildquelle: Klett-cotta.de)

 

Inhalt:

Nach einem Autounfall wacht Corwin, seiner Erinnerungen beraubt, in einer obskuren Klinik im Staate New York auf – er ist auf der Erde gestrandet, die zu den Schattenwelten gehört. Schnell findet Corwin heraus, dass er Teil der großen Königsfamilie von Amber ist, und er unternimmt alles, um in sein Reich zurückzukehren und seinen Bruder Eric vom Thron zu stürzen.

Prinz Corwin lebte nach einem Gedächtnisverlust auf der Erde, ohne zu wissen, wer er ist. Als eines Tages ein Mitglied seiner Familie versucht, ihn zu töten, beginnt er, nach seiner Vergangenheit zu forschen.

Und so setzt er alles daran, in das Königreich Amber zurückzukehren. Bald schon erfährt er, dass seine Verwandtschaft über einige sehr ungewöhnliche Kräfte verfügt. Alle Nachfahren des Königshauses können zwischen Amber, den Schattenwelten und dem Chaos hin- und herreisen, indem sie die Realität manipulieren. Sie benutzen magische Spielkarten, um zu kommunizieren und sich an andere Orte zu versetzen. Aber vor allem sind sie alle in einen erbarmungslosen Kampf um den Thron verstrickt. Und nicht zuletzt muss das Geheimnis um das Verschwinden ihres königlichen Vaters Oberon aufgedeckt werden.

Meine Meinung

Das ist mal ein Buch der anderen Art und Weise. Oft sind die Fantasy Epos dick und ausführlich, sie sind lang und liegen schwer in der Hand. Das hier.. ist keine 300 Seiten dick und alles andere als ausführlich. Das hier ist kurz, knackig und doch unglaublich komplex.  Aber das fasziniert in meinen Augen unglaublich. Es beginnt, dass wir, wie im ganzen Buch, aus der Sicht von Corwin lesen. Doch er hat werde eine Ahnung was das hier alle soll, wer er ist und welches Leben sein eigenes ist. Demnach: Corwin ist völlig ahnungslos. Genau wie der Leser! Das ist das, was mich wirklich gefesselt hatte. Das gemeinsame ahnungslose, das gemeinsame aufbrechen in unbekannte Gefilde. Zusammen mit Corwin finden wir Stück für Stück neue Dinge heraus: Wer gehört zu seiner Familie, sein Name, seine ‘Leidenschaften’, seine Herkunft und das mit stehts wagen Antworten seinerseits. Das Zusammenspiel von ihm, aus “Ha, ich weiß alles und rede” und in Wirklichkeit: “Scheiße, hoffentlich merkt niemand das ich keine Erinnerungen habe”. Es war eine gute Wanderung zwischen den beiden Dingen, hielt sich genau in dem Bereich um die Spannung nicht zu verlieren. Gemeinsam mit dem Leser findet Corwin immer mehr heraus, dabei ist es kurz gefasst. Wir springen mit Corwin von eine Szene in die andere, es ist zwar Bildhaft beschrieben, dennoch knapp, dass es vielleicht zu Schwierigkeiten kommen könnte es sich richtig vorzustellen. An dieser Stelle ist das etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man sonst dicke und ausführliche Walzer gewöhnt ist, die wirklich alles haargenau beschreiben. Vorteil hier: es spornt die Vorstellungskraft des Lesers an. Der Schreibstil von Roger ist genauso gewöhnungsbedürftig. Vieles muss der Leser sich selbst zusammen reimen, es sind die kleinsten Details, die einem kaum als Detail vorkommen, welche dich letztlich zum benötigten “aha” führen. Die Geschichte entwickelt sich schnell, es geht zügig voran ohne viel Tam Tam.  Die Story ist dennoch genauso Komplex und genauso tief und an Geschichte groß, wie ein Roman mit 600 Seiten. Auch eine Prise Humor ist vorhanden, die den Leser definitiv zum schmunzelnd bringt.

[…] Da es beim dritten Mal schon etwas langweilig wurde, warf ich ihm einfach das Bettzeug über den Kopf und schlug ihn mit der Metallstange bewusstlos. Nach etwa zwei Minuten war ich von Kopf bis Fuß in Weiß gekleidet, eine Mischung aus Moby Dick und Vanilleeis. Hässlich.

Und ja – ich fand das sehr zum schmunzeln.

Meine Bewertung

Die Chroniken von Amber – die neun Prinzen von Amber hat mich in seiner Knappheit, Mysteriösen Andeutungen und komplexen Abenteuer begeistert. Es ist ein Buch das man nicht mal eben wegließt. Hier ist volle Konzentration, Merk- und Vorstellungsvermögen gefragt um das Buch auch nur ansatzweise genießen zu können! Einige Stellen musste ich mehrmals lese, oder aber auch erstmal in aller Ruhe darüber nachdenken, was geistig doch anstrengender war, als ein leicht her zu lesendes Buch. Es ist viel Input in wenig Zeilen (Ich werde mir beispielsweise erst irgendwann merken können, welcher Name, welches Aussehen und welcher Stand zu welchem Bruder und Schwester gehört.. 15 Insgesamt.. glaube :D), etwas Zäh, es ist eine Herausforderung. Jeder, der diese Art gerne hat, wer gerne intensiv und hochkonzentriert lesen möchte, wird Spaß an diesem Buch haben! Wem die Wissenslücken stören.. nun, 4 Bände folgen und ich denke – am Ende, ist alles klarer als man glauben mag 🙂