London – Ein Reisebericht
Jen goes to ..
LONDON
Hach.. Ich war mal wieder auf Reisen.
Nach Korea mit seiner wundervollen Hauptstadt Seoul und unserer tollen Hansestadt Hamburg zog es mich im April nun gemeinsam mit meiner Besten Freundin Silja nach England, London. Mein zweiter Besuch in dieser Stadt und erneut kann ich mein Blick nicht von der Vielfalt dieser Stadt abwenden. Ohne Frage – Berlin ist eine ebenso große und vielfältige Stadt mit eigenem Charme und Flaire. Sie wird immer meine Heimat sein. Aber London erwischt mich immer wieder mitten ins Herz. Ich kann kaum erklären wieso das so ist, aber sobald ich erstmal in London angekommen bin, mir durch die Straßen einen Weg suche und die Menschen in den Park beobachte fühle ich mich pudelwohl. Ich möchte mich von der Stadt berieseln lassen oder mir eine Decke und Freunde schnappen und mich im Hyde Park bequem auf der Wiese eine Runde entspannen.
Aber wie war den nun meine Reise direkt?
Donnerstag
Hach, sprechen wir doch bitte nicht über die Schande meines Verschlafens und die Tatsache, dass ich meinen Flug umbuchen musste und 4 Stunden später als geplant letztlich im Stansted Airport gelandet bin. Vor Ort lief es dann doch besser. In den Armen meiner besten Freundin freute ich mich einfach auf den Urlaub, schnell Sack und Pack geschnappt und ab in den Express zur Liverpool Street! Dort angekommen besorgten wir uns flott erstmal eine Oyster Card. Mal ehrlich – was haltet ihr von dem Bahnsystem der Engländer? Es gibt keine Schwarzfahrer so in dem Sinne und an den meisten Stationen gibt es Menschen die einen helfen! Das ist .. einfach toll. Außerdem mag ich die Busse sehr. Ich fahre ja selbst gerne Bus in Berlin, so fern sie nicht zu voll sind. Aber zurück zum Kauf der Karte. Der freundliche Mann am Schalter erfreute sich erstmal in aller Ruhe über meinen „außergewöhnlichen Namen“. „Jennifer? Really? Wow, thats’s very nice!“ Als ich dann erzählte, dass dies die deutsche Variante vom altenglischen Gwenhwyfar sei, fand er das äußerst witzig und schön zugleich. Toller Kerl. Der macht sein Job mit Freude, auch an einem Schalter für eine verdammte Bahnkarte!
Genau mit dieser Karte ging es dann weiter mit der U-Bahn zur Tottenham Court Road, Stadtgebiet Soho. Im Hostel „Sohostel“ angekommen konnten wir dort erstmal absolut zufrieden unsere Koffer abgeben und sind dann Silja’s knurrendem Magen in die Pizzeria gegenüber gefolgt. In ganz Soho gab es viele Restaurants und Bars.. so viel konnten wir gar nicht ausprobieren, aber allesamt sahen sie super und lecker aus. Aber da wir Frühstück im Hostel hatten und Abends meistens nur noch ein 3 Pfund Menu aus dem Tesco geholt und ins Bett gefallen sind lohnte es sich kaum für uns. Nach der Pasta ging es nochmal flott ins Hostel, an die Koffer, frisch gemacht, fertig, los! Loooondon, ich komme! Bei 25°C und purem Sonnenschein ging es dann zum Buckingham Palace.
Welch schönes Gebäude und welche Blumenpracht dort drumherum.. bei meinem Glück war es natürlich das Commonwealth Wochenende und der Platz war abgesperrt. Kein genaues anschauen, kein Wachwechsel. Hmpf. Jen is not amused. Aber wir nutzten das Wetter um durch den St. James Park zu laufen.. Schuhe aus und über die Wiese! Fast so als wäre man heimisch…
Nach dem Park ging es dann weiter zum Westminster und dem eingerüsteten Big Ben. Dort habe ich an der gleichen Telefonzelle ein Polaroid gemacht wie im September. #Jaichfindedaslustig! Die Sonne schien einfach so gut.. überall Menschen die einfach so wundervoll sprechen..und dann diese Stadt mit ihrem Charme. Neben dir ein altes, voll geil gebautes Gebäude und du schaust vorbei und erkennst die neuen Wunder der Baukunst a lá Gläsernes Hochhaus. Über die Themse ging es dann direkt in die Schlange für’s London Eye. Ich wollte London von oben sehen. Vor allem bei diesem Wetter! Letzten September hatte ich weder die Zeit, noch das Geld dafür gehabt.
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HALLELUJA! Was für ein Ausblick! Wer meiner Insta-Story etwas Aufmerksamkeit geschenkt hat, hat es gesehen.. es ist einfach der Wahnsinn. (An dieser Stelle: Die Storys sind als Highlight gespeichert! ♥) London ist riesig und vielschichtig, von oben erkennst du die neueren und älteren Teile, siehst die Themse in einer Länge, welche einfach umhaut. Lustigerweise sind natürlich gerade wir mit einer Klassengruppe aus Deutschland in einer Gondel gelandet .. 12 Teenager im Alter von 14-16 die sich gaggernd darüber freuten, dass sie die anderen Leute gesehen haben. Yaaay.. not! Dennoch hielt ich einen Moment inne, ließ meinen Blick über die verschiedenen Häuser streifen und alles auf mich wirken. Meine Brust kribbelte vor Aufregung und Liebe zu dieser Stadt. Viel zu schnell vergingen 45 Minuten und viel zu schnell mussten wir die Gondel verlassen und verließen dieses wunderschöne Erlebnis. Meine Wenigkeit gönnte sich das Foto dort vor Ort inclusive Schlüsselanhänger, der nun von mir und meiner besten Freundin am Schlüssel baumelt. Kaum auf dem Boden, gönnten wir uns ein kleines Päuschen, hielten inne und beobachteten die Sonne beim weiter untergehen über die Themse. Direkt vor uns am Wasser sang ein hübscher Engländer tolle Lieder, überall waren Menschen die lachten und sich erfreuten. Silja und ich, waren zusammen unterwegs, nachdem wir uns seit Anfang Dezember nicht mehr gesehen hatten und ich war einfach zufrieden mit der Welt. Auch mit meinem arschteurem Souvenier (Meine spontanen „Ja, ick koofs“ Ideen sind generell irgendwie immer mega teuer. WHY GIRL.)
Haltet im Urlaub unbedingt viele kleine Momente einfach inne! Im Urlaub soll man die Zeit nutzen zum „anschauen“, „umgucken“ und allem… aber diese Momente in denen ihr einfach steht.. plötzlich eine schöne Baumallee seht, einfach lächelt und den Duft tief in euch zieht. Das Lächeln wird andauern.. versprochen! Kaum satt gesehen von der Baumpracht ging es zurück in den Underground, ein paar Stationen weiter und raus zur schönsten Brücke Londons.. der Tower Bridge! Silja eilte vor mir voraus, wollte unbedingt die Brücke im Sonnenuntergang fotografieren und ich schlenderte gelassen vor mich hin. Die Tatsache einfach abschalten zu können, fern der Heimat, mein Dachs an meiner Seite und in einer Stadt die einfach gut war ließ mich ruhig, gelassen und friedlich werden. Ich hetzte nicht. Ich fühle mich nicht gestresst, genoss den Wind in meinen Haaren und Klamotten und beobachtete Silja beim fotografieren, die Paare um uns herum und die Umgebung. Es war einfach gut. Es war einfach so wie es sein sollte. Ich denke, dass ich deswegen mich so gerne woanders hinbegehe. Jahrelang habe ich die Faszination zum reisen nicht ganz verstanden, doch seit ich die Mittel habe es selbst zu tun, ergreift mich das Fernweh immer und immer wieder.
Freitag
Der Tag begann ganz entspannt. Silja schmiss mich aus dem Bett und zerrte mich nach unten, wo wir ganz friedlich (nachdem ich meinen Kaffee hatte) englisches Frühstück verspeisten. Frage am Rand: Mag irgendjemand diese Bohnen? Die Sonnen schien uns munter entgegen sobald wie das Hostel verließen. Unglaublich, aber wahr.. der absolut nächste sonnige Tag in London! Und wir machten uns auf den Weg nach Kings Cross! Natürlich um uns im Shop von Gleis 9 ¾ umzusehen. Den könnte ich ja auch leer kaufen.. hach, so viel Merch. So viel Liebe, so viele Menschen!!
Und dann… H A R R Y P O T T E R S T U D I O! ♥ Ja, ja. Ich weiß. Im September war ich ja schon. Aber sooooorry, dieses Studio ist wunderschön und einfach jeden Besuch wert! Außerdem gibt es momentan ein anders Thema.. #GobletofFire ist nun voll im Fokus, inklusive vorführende Show des Kelches selbst. Durch diese Hallen zu laufen und sich vorstellen zu können, wie Emma, Daniel, Rupert und Co. damit gearbeitet und gelebt haben .. ist wie ein Teil davon zu werden. Wir sind damit erwachsen geworden. Mit all diesen Dingen. Schon bei der Einführung standen mir die Tränen in den Augen & ich war gerührt durch die Liebe zum Detail der Studios und der Mitarbeiter.
Damals, 2004, war ich 8 Jahre alt, als Harry Potter und der Gefangene von Askaban ins Kino kam und ich zum aller ersten Mal dafür ins Kino gehen durfte (danke Papa, für die Begleitung!) Nun, 14 Jahre später stehe ich in mitten all der Dinge, die mich jahrelang im Geiste begleitet haben. So viel Zeit war vergangen und doch fühlt sich alles mit jedem Jahr nur noch greifbarer an, noch fantastischer und noch magischer. Die Zeit rinnt uns durch die Finger und mit ihr werden wir älter. Aber eine Liebe und Leidenschaft bleibt: Harry Potter und seine Freunde. Sein Leben, seine Geschichte und das komplette Fandom.
Es vergeht nicht – nein, es wachst. Und eines Tages möchte ich mir viele, viele Dinge von Fantastic Beats anschauen! Die Studios liefern ein Einblick in die Welt von Harry Potter und die Filmherstellung, sie liefern ein kleinen Hauch Magie und Greifbarkeit von all dieser Arbeit. Der Wunsch, selbst in den Hogwarts – Express zu steigen und damit durch die Landschaften zu fahren um letztlich in Hogwarts anzukommen wächst jedes Mal unendlich groß heran! Meine Herz wummert fröhlich während ich die Kostüme anstarre, mir die Details im Wald und Zug anschaue und mich von der Musik berieseln lasse. Denn die Magische Welt umfasst einen dann gänzlich und alles andere spielt kaum mehr eine Rolle. (Deswegen vergehen dann auch schnell mal so 5 – 6 Stunden in diesen großen Hallen.)
In den ganzen Hallen gibt es, neben dem wunderschönen Schloss selbst, eine Kleinigkeit was Unmengen an Fans anzieht: BUTTERBIER. Und gefühlt 80% aller Besucher finden es eklig. Verzeiht mir: Ich liebe es! Es ist süß.. und es hat irgendwie Sprudel.. und es hat Sahne.. und Caramel.. und süß und ein Geschmack den ich nicht zu ordnen kann. Aber ich finde es geil. Ich verstehe absolut, warum die in den Bücher das Zeug so viel trinken. #TeamButterbier ♥
Der Moment, in dem das Schloss dann vor dir auftaucht… mir pochte das Herz wild, die Musik ergriff mich und Wehmut machte sich in mir breit. Wie schön das Leben mit ein wenig echter Magie doch wäre, wie schön und spannend doch andere Dinge als Mathematik wären.. Doch letztlich bleibt uns nur die Fantasie und der Wille in den einfachsten Dingen ein winzigen Funken Magie zu sehen, zu finden und zu halten.
-> Meinen kleinen magischen Moment hatte ich genau an diesem Abend. Mitten im Gewusel hatte ich diese Situation.. Klein, aber voller Wirkung. Klein, fein und magisch, doch viel zu schnell vorbei. Aber dafür ewig in meiner Erinnerung.
Samstag
Tag 3 und damit der Tag, auf den ich am meisten gespannt war. Denn an diesem Samstag haben Silja und ich das Theaterstück “Harry Potter and the Cursed Child” gesehen. Mit Theater und ihre Art und Weisen habe ich nicht sonderlich viel Erfahrung. Aber das hier…. das hier war der absolute Augenschmaus und einfach nur der Wahnsinn. Die Musik, die Bühne, die Schauspieler, die Kostüme und die Details waren einfach so.. Wow! Es ist schwer es in Worte zu verpassen ohne viel zu verraten! Es ist schwer zu erläutern, wieso ich diese eine Szene, welche mir so schwer im darstellen vorkam und wie gut sie letztlich doch umgesetzt wurde. Das Stück steht unter dem Motto #KeepTheSecrets und das möchte ich einhalten! Aber bitte, meine Lieben, ich möchte sagen: ich liebe es.
Wirklich. Natürlich verdeutlicht das Stück nochmal die Logikfehler in der Story, aber es ist als Stück einfach grandios! Die Überlegungen und die Details sind mit so viel Herzblut gestaltet, dass ich nicht anders konnte als dauerhaft nach vorne gebeugt völlig fasziniert auf die Bühne zu starren. Am Ende zu applaudieren und Abschied zu nehmen war fast schon schmerzhaft. Ich wollte mich sofort wieder reinsetzen und es nochmal schauen. Nochmal Albus schnellen Worten folgen, nochmal Scorpius schmerzhaftes Gesicht sehen, nochmal Draco und Harry sich duellieren sehen. Jeder Part ging etwa eine Stunde, dazwischen gab es 15 Minuten Pause und zwischen Part 1 und 2 sogar eine längere Pause. (Ergo: aufstehen, raus mit euch, 2 Stunden später (wir waren im Covent Garden Market ♥) erneut anstellen und rein). Ich war die ganze Zeit unter Spannung, mein Kopf voll aktiv mit: “was, oha, nein, warte, wie? oh! Wow, krass. Oha. Haha!” Es nahm einfach kein Ende mit den Eindrücken, mit den Witzen, mit der Ernsthaftigkeit, mit dem magischen Feeling der Harry Potter Welt!! Mein Geist vibrierte noch danach mit der Magie dieser Geschichte. Anschließend Ruhe zu finden war schier unmöglich. Also, meine Lieben, solltet ihr das Buch nicht ganz so scheiße finden und ihr lasst euch gerne mit Eindrücken berieseln und habt die Gelegenheit CC zu sehen.. Dann tut es!
P.S. solltet ihr auch ein Merch – Opfer sein.. vor allem im HP Universum.. -seufz- dann haltet euch unbedingt Geld bereit!
Sonntag
Der letzte Tag der Reise ist bekanntlich der Schmerzhafteste oder der Wehmütigste. Den Koffer zu packen und abzuschließen, in dem Wissen das ich diese schöne Stadt verlassen muss machte all meine Bewegungen etwas schwer fällig. Auch an Tag 4 schien die Sonne prächtig und die Temperaturen krakelten um die 23°C. Wir schenkten uns eine paar Stunden .. schlendern, laufen, schauen, sehen, wirken lassen. Von Soho durch das Chinatown Londons, weiter zum Piccadilly Circus. Mit guter Laune bestaunten wir einen Moment einen Akrobaten – hier am Rande: Es gibt einfach unfassbar viele, wirklich, wirklich gute Straßenkünstler in London. Sei es nun Akrobaten oder Sänger oder Zauberer. Es gibt viele und sie sind wirklich gut! Stehen bleiben kann sich durchaus super lohnen. Nach der Empfehlung einer guten Bekannten entschlossen wir uns der Strawberry Tour uns anzuschließen. Diese Tour ist eine Kostenfreie Tour durch die Gegend um den PC und die Guides erläutern Orte, an denen gedreht wurde oder in denen Rowling ihre Inspiration fand. Die Tour ging 2 Stunden und einige Informationen kamen dabei raus (2 Tage PC? 3.000.000 Pfund, bitte). Letztlich ging es langsam zurück zur Liverpool Street und damit zurück zum Flughafen. Heimweh? Noch nicht vorhanden. Wehmütig umarmte ich Silja, die weniger wehleidig in solchen Dingen ist, und wir trennten uns um unsere Flüge zu bekommen. Damit hieß es Bye, Bye Urlaub. Bye, Bye London. Es war ein guter und entspannender Urlaub gewesen mit stressiger Anreise… und Abreise.
Mit 45 Minuten Verspätung bei der Ankunft plus vor Ort lange Check Ups des Fliegers starteten wir dann erst um 21:35 Ortszeit statt wie geplant um 19 Uhr. In Schönefeld direkt hieß es dann nochmal 35 Minuten auf die Treppe warten, durch die Kontrolle, ab zur Bahn, warten, warten, fahren und warten und um 02.10 Uhr die Haustür hinter mir schließen. Bei Merlin… um 23 Uhr zuhause ankommen wäre mir lieber gewesen.
Aber London hat mich glücklich gemacht. Reisen macht mich glücklich – auch mit dem Stress, auch mit Komplikationen. Denn jede Reise beinhaltet einen Funken Magie, ein Funken Traum und genau das ist das, was reisen besonders macht und uns erfüllt. Ohne Frage ist die Heimat das Wichtigste für den Menschen, aber es gibt so, so, so viel mehr als die Heimat! Es gibt eine ganze Welt voller Wunder, Träume und voller Leben und genau diese Welt braucht unsere Aufmerksamkeit, unseren Respekt und unsere Achtung. Immer und zu jeder Zeit.
P.S.: Ich möchte Silja für die schönen Fotos danken! Die Hübsche reist übrigens noch mehr als ich und das könnt ihr auf ihren Instagram verfolgen! <3