Das Ding mit dem “Suchtverhalten”

November 9, 2017 3 Von jenlovetoread

Hey, ihr Lieben.

Heute kam – zu großer Überraschung, der Weltbild Katalog an. Da war die Freude erstmal ordentlich groß. Also, hingesetzt, Kaffee Tasse bereit und begonnen zu blättern. Wie immer sind die Seiten schön gestalten und wecken schnell die Interesse auf das ein oder andere Buch. Besonders bei der neuen Ausgabe von Helden im Olymp musste ich stocken – Wow! Schönes Cover und die Geschichte fuchste immer. “Nur für kurze Zeit..” lockte dann doch und ich geriet ins Grübeln, mein Blick schweifte sich zum Regal und ich seufzte. So sehr mir das Cover gefällt, so sehr ich die Bestellung mit Freuden täte.. ich verbot es mir selbst.

Wieso?

Weil, wie einige in der Szene, ich fast schon ein Suchtverhalten zu Bücher entwickelt habe. Gerne und immer oft ein neues Buch, weil .. es ist ja schick im Regal, es sind wundervolle Geschichten, einfach weil deswegen. “Ach, kostet ja nur 10€, dass nehm ich mir noch mit” oder “Ich hatte einen ganz schlechten Tag, ein neues Abenteuer wird mich aufmuntern” oder “Davon haben so viele geschwärmt, ich kauf das jetzt einfach mal” oder, oder. Das sind Sätze die ich mir das ganze Jahr über immer wieder gesagt habe, einfach um das Schlechte Gewissen zu beruhigen. Sollte man ein schlechtes Gewissen haben, wenn man seinem Hobby nachgeht? Nein, eigentlich nicht. Aber dann laufe ich an meinem Regal vorbei. Es ist knacke voll, viele von den Büchern habe ich noch nicht gelesen, einige stehen schon Jahre dort, unberührt und doch nie vergessen. Bevor ich mit Bookstagram und Co. begonnen hatte, hatte ich Zwei Regale, die locker gefüllt waren mit Büchern, Krimskrams, Spielen und CD’s, 3 Hängeregale mit Deko und ein paar Manga. Es war einiges, aber überschaubar, kontrolliert und im Rahmen. Die Jahre über kamen neue Bücher hinzu, aber nie mehr als 15 – 20 im Jahr. Heute? Nun, im vergangenen Monat hatte ich 27 Bücher in meiner Neuzugangsliste. Siebenundzwanzig. Das ist unfassbar viel. Und Oktober war nicht der einzige Monat, in dem meine Sammlung ordentlich gewachsen hat. Ich habe nicht nachgerechnet, aber grob schätze ich fast 80 – 100 Neuzugänge in diesem Jahr. Ich habe meine Manga zu Teil IN einem meiner Schränke verstaut, wo ich sie selbst nicht mehr bestaunen kann, einfach weil im Regal neuer Platz her musste. Mir.. blieb das Herz stocken, als ich bei der Erkenntnis angekommen war. Das hat mich traurig gemacht.

Ich hatte es schlichtweg übertreiben.

Vielleicht sagen einige: Ach, was. Das ist doch als Vielleser normal.
Nein – das ist nicht normal, zumindest in meinen Augen nicht. Ich finde das grenzt an Suchtverhalten. Oft hatte ich den Gedanken, ich MUSS mir das Buch jetzt kaufen. Es muss einfach im Regal sein. Weil ich kann es ja jetzt lesen, dass andere warten lassen. Gerade jetzt wo alle drüber sprechen, wo alle es feiern, einfach um mitreden zu können, einfach um dazuzugehören und mit dabei zu sein. Um ein Teil von allem zu sein.

Dabei ist das absoluter Kauderwelsch!

Ich muss nicht ALLES haben um aktuell sein, muss nicht jedes Buch hypen. Ich hab mir selbst Druck gemacht, hab mir selbst noch mehr Aufgaben aufgegeben. Ich habe immer öfter gespürt – jeder ist Teil der Community, jeder ist willkommen. Bücher haben Zeit, Bücher verschwinden heutzutage nicht mehr oder werden verbrannt. Ich muss mir ein Buch nicht sofort kaufen. In den nächsten Woche werde ich versuchen mein Kaufverhalten genauer zu betrachten, zu gute meines eigenen Verhaltens, meines Geldbeutels und vor allem: mein, jetzt schon, total volles Bücherregal. Weil ein weiteres passt nicht in mein Zimmer. Ich möchte mich, in den nächsten Wochen auf fehlende Fortsetzungen zum größten Teil konzentrieren und öfter mal eher zum e-Book, als zum Print zurückgreifen. Zumindest möchte ich das Versuchen, ich möchte es etwas eindämmen, meinem Stapel ungelesener Bücher die Chance geben zu schrumpfen, den Bücher, welche schon länger im Regal schlummern endlich die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen. Ich möchte einfach bewusster an die ganze Sache gehen.

Mit diesen Gedanken, sage ich jetzt Tüdelü und bis zum nächsten Mal.