#52Wochen52Menschen: KW10 – Murphy Malone – Tag 3

#52Wochen52Menschen: KW10 – Murphy Malone – Tag 3

März 11, 2021 0 Von jenlovetoread

Deine Welten

Meine Welten sind zwiegespalten. Entweder, es sind Orte, die komplett meiner Fantasie entspringen oder jene, in denen ich für eine Zeit zuhause war. Früher war es mir wichtig mir Orte auszudenken, die nicht so oft benutzt werden, weswegen meine erste Trilogie in Sibirien spielte. Dabei habe ich bei der Erstellung meines Magiesystems viele Inspirationen aus dem Schamanismus genommen. Für eine andere Geschichte habe ich mich von Worten inspirieren lassen (e.g. Hiraeth, Mangata, Komorebi).

Sibirien, Foto von Markus Siemens (Unsplash)

Mein letzter Roman, Of Fading Smoke & Broken Mirrors spielte in Leiden, wobei ich nie den Ort direkt erwähnte, mein Protagonist nannte es nur „The city of his suffering“. Doch wer Leiden, eine Universitätsstadt in den Niederlanden kennt, wird viele Orte wiedererkennen. Meine beste Freundin, die den Roman für mich gelesen und mit mir dort studiert hat sagte immer, sie weiß genau, wo meine Figuren gerade sind, wo sie entlanglaufen. Ein wichtiger Ort ist beispielsweise ein Friedhof in Leiden, der mich unglaublich fasziniert hat. Einer der Bäume wirkte einfach … magisch. Aber seht selbst:

Foto von Murphy Malone

Natürlich hat er es auch in den Roman geschafft. Wenn es euch interessiert, könnt ihr hier gerne einen Auszug lesen:

»Elisys and I used to come here a lot«, Zeruid admitted, driven by a feeling of nostalgia. »We both found that the branches looked like some sort of people or forest spirits. So we came up with stories for them.«

Nyriar’s hand wandered over the bark.

»Because they are, Zeruid. This tree is home to so many of the souls which are buried here. Not only the ones who were put in the graves, but also the ones who died here in the centuries before them«, her voice went softer. »I can hear their whispers.«

Zeruid’s heart skipped a beat and he had to take a dignified step back from the tree.

»Come closer. Give me your hand«, she said. Zeruid followed her invite and he interlocked his fingers with hers just to put them on the bark. He leaned against the stem as well, breathing in the smell of wood and moss.

»Listen.«

And Zeruid listened.

From the spot where his and Nyrias’ hand rested on the tree, he felt a soft vibration which wandered through his entire body, leaving a prickling sensation. It was a rhythm of ancient instruments and words in languages he did not understand. But he did not need to make out the words, in order to feel the emotions behind the whispers and melodies. Zeruid descended in a vortex of sensualities.

Cheer desperation in the face of approaching death. Inexplicable gratitude for still being alive. Pure madness of losing a loved one. Unusual happiness in a moonlit dance with the spirits.

The souls of the tree told them poems that moved their hearts.When Zeruid opened his eyes again, he noticed that he was laughing and crying at the same time, just like Nyriar, who smiled at him shyly.

Foto von Murphy Malone
Foto von Murphy Malone

Außerdem spielen einige Kapitel von „Of Fading Smoke & Broken Mirrors“ in der Mongolei. Die Kultur der Mongolei und die Weite des Landes haben mich in ihren Bann gezogen. Selbst, wenn ich noch nie da war, habe ich mir dann aus Recherchegründen unzählige Roadtrip Videos angesehen.

Mongolei, Foto von Bolatbek Gabiden (Unsplash)

Ein anderer Ort, der es bisher in jeden meiner contemporary Romane geschafft hat, ist Glasgow. Ich weiß, ich weiß. Schottland hat durch viele New Adult und Urban Fantasy Romane einen extremen Hype erhalten. Dabei habe ich das Gefühl, dass die meisten Autor:innen auf Edinburgh oder die Highlands gehen. Glasgow, meine dreckige, intensive und lebendige Heimat wird dabei oft übersehen. Doch ich liebe es, Glasgow in meine Romane einzubringen. Denn ich kenne all die Winkel, all die Straßen, durch die ich jahrelang gewandert bin. Ich kenne all die Gefühle, die diese Stadt zu bieten hatte und eben diese möchte ich in meinen Geschichten einfangen.

Aus genau diesem Grund spielt meine New Adult Romance Trilogie auch in Glasgow (und ein Großteil des zweiten Bandes in Trinidad). Denn ganz egal, ob Schottland einen literarischen Hype erfahren hat und mittlerweile sogar fast schon ausgelutscht ist, wie mir oft scheint, ist es glaube ich anders eine Geschichte von jemanden zu lesen, der die beste Zeit seines Lebens dort verbrachte. Ich glaube das hängt vor allem mit meinem Heimweh nach Schottland zusammen.

Kelvingrove Museum & Glasgow University (Foto von Murphy Malone)

Doch so oder so plane ich weitere Reisen zu vielen Orten dieser Welt und ich bin davon überzeugt, dass jene Reisen mir weiterhin viel Inspiration für meine Geschichten liefern werden.


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