#SPbuch-Kalender Tag 19 – Katrin Ils
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Dieser Beitrag entstand innerhalb der Aktion „#SPbuch-Kalender, Adventszeit mal anders“ und basiert ausschließlich auf meinen persönlichen Leseeindrücken, Interesse an den Autor*innen und selbst kreierten Fragen. Da innerhalb dieser Beitragsreihe Autor*innen (aus dem Selfpublish-Bereich) sowie Verkaufs- und Medienportale vorgestellt und verlinkt werden, sind wir leider dazu verpflichtet auf das Eingangswort hinzuweisen. Abmahnungen können wir uns als Freizeit-Bloggerinnen nicht leisten.
Es freut mich euch ein letztes Mal willkommen zu leisten! 24 Tage rund um Selfpublishing und es war mir eine Ehre 5 von den Autoren und Autorinnen vorstellen zu dürfen. Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und euch hoffentlich ebenso. Schaut unbedingt bei meinen Ladys vorbei! Wo ihr sie findet, findet ihr am Ende des Beitrags!
Also dann, weiter geht’s! Heute begleitet mich Katrin Ils durch den Beitrag. Es war mir eine Freunde ordentlich lange mit ihr im Gespräch zu stecken. Neben der Thematik die ihr gleich zu lesen bekommt, ging es um das Leben, um das Auf und Ab in genau diesem und wie besonders die zwischenmenschlichen Beziehungen sind. Ich kann sagen: Katrin ist eine wundervolle und verständnisvolle Gesprächspartnerin.
Katrin Ils lebt und schreibt in Wien, wo sie sich ihre Wohnung mit Magiern, Antihelden und Avocadobäumen teilt. Ganz den österreichischen Autorenkonventionen folgend, schreibt sie besonders gerne im Kaffeehaus, wobei böse Zungen behaupten, dass das eher an ihrer Schwäche für Malakofftorte liegt. Man findet sie im Netz -hier-
Jen: […] Danke dir, Katrin. Lass uns aber jetzt über was schönes sprechen.. wie über Dämonen und warum du die so toll findest.
Katrin: Machen wir das. Das Wort “Dämon” heißt ja ursprünglich einfach nur Geist, aber hat sich dann durch das Christentum zu dem gewandelt, was wir heute darunter verstehen: Ein böses Wesen, das den Menschen schaden will. Was mich an ihnen so fasziniert, ist die “Beziehung” zu den Menschen: Jeder weiß, dass sie böse sind und sie versuchen es auch selber nicht zu verbergen – bzw. geben klare Paktregeln – und trotzdem treibt Gier, Liebe oder pure Verzweiflung immer wieder Menschen (ich rede jetzt logischerweise von Sagen und Geschichten) dazu, einen Handel mit ihnen einzugehen. Hochmut kommt da meistens sehr drastisch vor den Fall. Für die Dämonen selber sind Menschen entweder Unterhaltungsprogramm, oder Seelenlieferant – und meistens beides. Das gibt ein sehr spannendes Machtverhältnis, wie ich finde, mit dem man viel spielen kann. Wer geht einen Pakt ein? Warum? Glaubt die Figur wirklich, den Dämon austricksen zu können, oder wurde das Kleingedruckte übersehen? Oder ist die Sache, die der Dämon demjenigen geben soll, das Opfer der eigenen Seele wert?
Jen: Mensch und Dämon hört man seither überall in Sagen und Legenden auf den verschiedensten Arten und Weißen. Oftmals mit eher unschönen Enden. Doch die Faszination bleibt. Zusätzlich bringen Dämonen nicht nur das Übernatürliche, sondern auch die Magie mit sich. Ist das magische eher das faszinierende, oder die Macht aus der misslichen Lage mittels Pakt zu kommen?
Katrin: Ich glaube, dass es Zweiteres ist. Im ersten Moment klingt der Pakt nach einem “Himmelsgeschenk”, einem einfachen Weg aus Schwierigkeiten hinaus. Der Mensch überschätzt sich, oder denkt nicht voraus – oft wird der Preis ja erst in 10 Jahren etc. kassiert. Und der Dämon hat natürlich das Verführerische des Teufels, mit dem er seine Hilfe als die beste Lösung erscheinen lässt. Wer wünscht sich das nicht: Es gibt Probleme, und dann taucht jemand auf, der alles für einen regelt. Je nach Grad der Verzweiflung (oder Gier/Einfältigkeit) würden wohl viele einfach mal unterschreiben.
Jen: Mir kommt da die Frage auf, wieso es Menschen so schwer fällt nicht für sich selbst zu kämpfen. Macht mit Folgen ist doch nicht sonderlich prickelnd.
Katrin: Das kommt immer auf den Menschen an. Sagen wir, es geht wirklich nur um Macht. Da blendet dann die Gier, dazu kommt Selbstüberschätzung – einer wie z.B. Trump würde im Leben nie an Konsequenzen denken. Es geht nur um das Hier und Jetzt, und das Erreichen der Ziele. Und Angst/Verzweiflung ist ein schlechter Ratgeber. Da hat man das Gefühl, keinen anderen Ausweg zu haben, keine Wahl – einfach, weil man nicht die Ruhe hat, nach anderen Lösungen zu suchen. “Über Morgen denk ich morgen nach” – mit zukunftsorientiertem Denken hat es die Menschheit ja nicht so unbedingt.
Jen: Und scheinbar ist der Mensch nicht fähig aus Fehlern anderer zu lernen.
Katrin: Sowieso nicht. Die anderen, das waren ja alles Trotteln. MIR passiert so etwas nicht.
Jen: Neben Dämonen gibt es ja noch andere Mystische Wesen die Handel eingehen. Die Thematik des Paktes kommt ja in verschiedenen Bereichen, auch bei Drachen und Co., vor. Für dich genauso interessant oder doch lieber die Dämonen?
Katrin: Mir sind die Dämonen am liebsten, weil sie gerne Menschlichkeit vorspielen. Das ist noch einmal eine schöne Ebene, weil sich ihre Opfer einreden, dass ihr Gesprächspartner etwas wie Mitgefühl besitzen muss, weil er ja so menschlich wirkt. Bei Drachen fällt das weg, auch wenn die so unglaublich cool sind.
Jen: Ein Hoch auf die Dämonen!
Katrin: Genau!
Jen: Neben Dämonen und Magie ließt man bei dir auch von Folter. Wie kommt es dazu? Einfach als stilistisches Mittel oder was reizt dich dran?
Katrin: Na ja, ich folter jetzt nicht in jedem Text fröhlich in der Gegend herum, aber ja, vor allem in Splitter der Nacht kommt eine eher grafische Folterszene vor. Folter muss für mich – wie generell Gewaltszenen – einen Grund haben. Warum ist das im Text? In Splitter spricht die Szene die Urängste der Protagonistin an (die nicht gefoltert wird). Generell zu Folter: Wir wissen, dass sie absolut wertlos ist, wenn es darum geht, Informationen oder Geständnisse zu erhalten. Sie ist dazu da, um Leute in Angst zu versetzten oder unter Druck – etwas, das schlimmer ist als der (schnelle) Tod. (Folter aus Sadismus schließe ich hier jetzt einmal aus.) Das bedeutet für mich als Autorin, dass ich mir nicht das Grauslichste ausdenke, auf das ich komme, sondern das, was für den Charakter am schlimmsten wäre. Was für Ängste hat er/sie? Dazu kommt dann, dass es zur Welt passen muss. Auch in Unstern geht es zeitweise eher brutal zu, und im dritten Buch wird ein Charakter ebenfalls zu Tode gefoltert – heißt, die Strafe für sein Vergehen ist qualvoll und darauf ausgelegt, dass er es nicht überlebt. Gefoltert wurde (und leider wird) viel zur Abschreckung. Es ging selten um die Person, die war meistens nicht mehr als ein Exempel. Dazu muss ich sagen, dass ich mich aber generell viel mit dem Thema beschäftige, da ein Romanprojekt viel damit zu tun hat und vor allem mit dem Leben danach. Da habe ich auch wieder festgestellt, das oft aus “Liebe” gefoltert wird: Umerziehungscamps, die früheren “Irrenanstalten”, Exorzismen … Folter hinterlässt ja nicht nur körperliche Spuren, und – das klingt jetzt brutal – als Autorin ist das psychische Trauma auch um einiges interessanter.
Jen: Äußert interessant! Es ist immer spannend, die Hintergedanken einer Autorin zu erfahren, danke dir dafür. (:
Was für Spannende Erzählungen von der lieben Katrin. Aber nicht nur das hab ich für euch mitgebracht. Nein! Sie hat sich bereit erklärt euch zu Ehren ein Video zu drehen. Es ist zum Beispiel eine kleine Last – Minute – Idee zu Weihnachten. Ein kleinen Donat kann schließlich jeder brauchen.. Viel Spaß beim Anschauen!
Neugierig wer sich ebenso hinter dem #SPbuch-Kalender verbirgt? Dann -klick hier- und Ihr gelangt zur kompletten Übersicht!
AUFGEPASST!
Bei unserem letzten Beitrag am 24.12.1018 rund um den #SPbuch-Kalender solltet Ihr bei KeJas-BlogBuch vorbeischauen, denn es warten noch Überraschungen auf Euch! Die sind unfassbar grandios und genüsslich!