#52Wochen52Menschen: KW28 – Chii Rempel – Tag 4
Deine Charaktere
Das Liebste am Schreiben ist mir das Entwickeln der Charaktere. Sie flutschen mir einfach sehr schnell von der Hand und ich habe bereits früh eine Vorstellung davon, welche Eigenschaften sie haben sollen. Meistens beginne ich mit einem generellen Gefühl für den jeweiligen Charakter. Ich schreibe mir die wichtigsten Merkmale auf, das, was die Figur am Ende ausmacht. Dann begebe ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Model oder Bild auf Pinterest und auch das geht meist recht schnell, da ich zu dem Zeitpunkt bereits weiß, wie der Charakter ungefähr aussehen soll. Gleichzeitig überlege ich mir das Alter, die Körperform und die Sexualität.
Danach setze ich mich an die Details. Ich arbeite den Kleidungsstil aus, die Frisur, beschreibe, ob sie Tattoos oder Narben haben, oder sonstige auffällige Merkmale. Anschließen überlege ich mir Hobbies und Interesten, worin sind sie gut und worin eben nicht. Welche ihrer Eigenschaften könnte ihnen im Verlaufe des Plots in die Queere kommen? Zuletzt gebe ich ihnen einen Hintergrund: Wo kommen sie her? Was ist mit ihren Eltern? Gab es traumatische oder lebensverändernde Ereignisse?
Damit ist der Charakter für den Anfang geschrieben. Fehlt nur noch der Name. Manchmal habe ich den Namen vor allem anderen, dann ist er einfach da und ich weiß genau, was für eine Art Figur hinter dem Namen stecken soll. Manchmal fällt mir die Namenssuche auch schwer. Ich gebe meinen Charakteren gern außergewöhnliche Namen. Bei Fantasy-Romanen ist das meist auch gar kein Problem. Bei Science-Fiction müssen sie schon halbwegs realistisch bleiben.
Wenn mir nicht gleich ein Name einfällt, suche ich meistens bei Scrivener in der Namensgebung-Funktion. Dort kann man Vor- und Nachnamen nach unterschiedlicher Herkunft suchen, was wirklich unheimlich interessant ist. Seltener vergebe ich auch Namen, die durch echte Personen inspiriert sind. Bei Graveside, zum Beispiel, habe ich das tatsächlich recht viel gemacht. Das war allerdings so beabsichtigt, da ich in diesem Manuskript viele Anspielungen auf meine liebsten Autoren und Werke mache.
Ich beschäftige mich sehr viel mit meinen Charakteren, da es mir wichtig ist, sie so realistisch und zugänglich wie möglich zu gestalten. Dafür zeichne ich sie auch häufiger, um einfach ein Gefühl für sie zu bekommen und sie mal Szene zu setzen. Ich hänge euch hier mal ein paar Beispiele an: