#52Wochen52Menschen: KW14 – Ally J. Stone – Tag 2

#52Wochen52Menschen: KW14 – Ally J. Stone – Tag 2

April 7, 2021 0 Von jenlovetoread

Was, wie, wo, warum schreibst du?

WAS

Ich schreibe im Bereich Fantasy, hauptsächlich Romantasy / Urban Fantasy. Mit meinem zweiten Pseudonym Nicky schreibe ich im Bereich Romance, allerdings habe ich hier erst das dritte Buch in der Mache.

Mein Herz gehört definitiv der Romantasy / Urban Fantasy, die ich mit Ally J. Stone schreibe (hier arbeite ich zur Zeit am 9 + 10 Buch). Ein immer wiederkehrendes Thema in meinen Geschichten sind die Beziehungen. Nicht nur zwischen dem Liebespaar, sondern auch zwischen Freunden, Familienmitgliedern, manchmal auch zwischen Feinden oder Kontrahenten und Mitgliedern eines Rudels.

Wie reagierst du, wenn die Seele im Körper deines Mannes nicht mehr die deines Mannes ist? Was tust du, wenn in deinem Freund eine zweite Person lebt? Oder die zweite Persönlichkeit deiner süßen Freundin eine Killerin ist?

Wen wählst du für eine Partnerschaft, wenn du dich dein Leben lang für „nicht gut genug“ gehalten hast? Und wie weit würdest du gehen, um dein Kind zu schützen? Würdest du sein Herz brechen? Und deines?

Die übernatürlichen Figuren in meinen Romanen müssen stark sein – und sind es nicht immer. Aber nicht im Bezug auf ihre übernatürlichen Kräfte – sondern aufgrund der Probleme und Herausforderungen, mit denen sie zurechtkommen müssen. Genau wie wir fühlen sie sich unzulänglich, haben Angst, verlassen zu werden, die falsche Wahl zu treffen oder die, die sie lieben zu verlieren. Und genau wie wir müssen sie an ihren Herausforderungen wachsen, sind auf den Zusammenhalt mit ihrer Familie – egal ob genetisch oder ausgewählt – angewiesen und machen auch mal Fehler. Sie müssen lernen, zu verzeihen.  Und sie müssen lernen, sich selbst so anzunehmen, wie sie sind.

Cover Savage 1 von Ally J. Stone

WIE

Ich plotte vor einem neuen Buch immer grob in Stichpunkten die Geschichte. Wenn ich festhänge, versuche ich, es mit Karteikarten zu lösen, oder ich rufe eine bestimmte Freundin an, um mit ihr zu brainstormen. Wenn ich mit ihr rede, platzt der Knoten immer und es geht weiter.

Bevor ich mit dem Schreiben anfange, nehme ich den ersten Teil aus dem Gesamtplot und plotte die ersten Kapitel. Ich habe für mich festgestellt, dass ich umso schneller schreibe, je genauer ich vorher plotte. Aktuell lese ich ein Buch über die 3-Akt-Struktur und schaue mir regelmäßig YouTube-Videos an, um noch mehr über das Plotten zu erfahren und meine Technik zu verfeinern.

Wenn ich soweit vorbereitet bin, öffne ich ein neues Papyrus-Dokument, füge in eine Notizdatei auf der rechten Seite meine Stichpunkte zu Kapitel 1 ein und arbeite sie dann ab. Dabei kommt oft auch noch neues hinzu oder einiges läuft einen anderen Weg als den vorgedachten. Ich folge dann immer dem Pfad, der sich „richtig“ anfühlt und lasse meinen Figuren freie Hand. Oft ist der Text hinterher dann besser als das, was ich vorher geplottet habe.

Und ganz wichtig: Ich lege IMMER eine Lexikon-Datei an. Dort sammele ich die Namen der Figuren und einige Notizen dazu, sowie Begriffe die wichtig sind, Orte, Organisationen die ich mir ausdenke, etc. Auch wenn man am Anfang alles noch im Kopf behalten kann, lohnt es sich immer, sowas anzulegen und zu pflegen. Ich habe pro Buch also eine Plot-Datei, eine Manuskript-Datei und ein Lexikon. Die drei verknüpfe ich in Papyrus immer zu einem Projekt, damit ich mit einem Klick alles drei öffnen kann (weil ich alle drei Dateien in jeder Schreibsitzung brauche).

Wenn im Schreibflow plötzlich unerwartet Figuren hinzukommen (weil die Figuren z.B. in einem Motel einchecken und die Rezeptionistin einen Namen braucht), heißen die Figuren erstmal NAME. So kann ich in Ruhe weiterschreiben und vor einer der nächsten Sitzungen filtere ich das Dokument nach diesem Begriff, suche Namen für die Figuren heraus, trage ihn ins Dokument ein – und lege die Figur gleich in meinem Lexikon an!

WO

Ich schreibe an meinem Schreibtisch am Laptop. Super selten verziehe ich mich mit dem Laptop mal auf die Couch oder in mein Bett, aber das kommt vielleicht zwei bis dreimal im Jahr vor. Besonders, seit ich meinen Schreibtisch ergonomisch verbessert habe, sodass ich gut sitze und angenehm tippen kann, ist meine Büroecke zu meinem festen Arbeitsplatz geworden.

Die Inspiration für ein Buch kann mich allerdings überall treffen. Zum Beispiel wenn ich spazieren gehe und dabei einen Podcast höre, bzw. er nebenbei läuft, weil meine Gedanken zu meinem aktuellen Buchprojekt gewandert sind. Irgendwie kann ich super gut abschalten und über mein Buch nachdenken, wenn mir jemand was erzählt. (Und solange es über einen Podcast funktioniert, ist es wenigstens nicht aktiv unhöflich.) 😀

Cover Savage 1 von Ally J. Stone

WARUM

Einen Roman zu veröffentlichen, war schon immer mein großer Traum. Aber auch, nachdem ich den Traum erreicht habe, habe ich weitergeschrieben und veröffentlicht. Das erste Mal hat irgendwie süchtig gemacht. Eine Geschichte aus meinem Kopf auf Papier zu bringen und es dann in die Welt zu tragen, ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl.

Mittlerweile achte ich auch auf noch mehr Dinge, wie Marketing und Verkaufszahlen. Aber das ist nur ein Teil des Business. Ich möchte ja, dass sich meine Bücher rentieren, wenn ich sie geschrieben habe. Denn die Rechnung ist ganz einfach: Zum einen brauche ich Geld, um neue Bücher zu veröffentlichen und zum anderen brauche ich Zeit (also wieder Geld) – und je mehr ich mit meinen Büchern verdiene, desto mehr Zeit kann ich mir nehmen, um weitere Geschichten zu produzieren.

Das ist aber nicht der Grund, aus dem ich weiterhin schreibe (denn wenn das Schreiben von Büchern eins nicht ist, dann ein Weg, um schnell reich zu werden).

Ich bin eine Geschichtenerzählerin. Ganz einfach. Meine Figuren gehen durch harte Zeiten, weil ich durch harte Zeiten gegangen bin. Sie werden dadurch stärker, weil ich dadurch stärker wurde. Das was ich erlebe und das, was ich vermitteln möchte, verpacke ich in fantastische Storylines mit übernatürlichen Figuren.

Der Autor Blaze Ward hat es mal sehr schön zusammengefasst: „Ich verbringe meine Tage damit, mir wilde und abstruse Geschichten auszudenken und werde dafür auch noch bezahlt. Was kann es besseres geben?“


Wo ist Ally zu finden: