#52Wochen52Menschen: KW28 – Chii Rempel – Tag 1

#52Wochen52Menschen: KW28 – Chii Rempel – Tag 1

Juli 13, 2021 1 Von jenlovetoread

Wer bist du?

Hello, ich freu mich, bei dieser Aktion dabei sein zu dürfen! Jen fragt wer ich bin. Das frage ich mich auch manchmal, denn gibt es darauf wirklich eine einfache Antwort? Kommen wir erstmal zu den simplen Fakten: Mein Name ist Chii Rempel, ich bin 28 Jahre alt und arbeite als Autorin und Illustratorin.

Ich wurde in einer kleinen Stadt in Kasachstan geboren und kam mit 5 Jahren mit meinen Eltern hierher nach Deutschland, was auch den Anfang einer kleinen Identitätskrise auslöste. Ich habe in Düsseldorf Anglistik und Modernes Japan studiert, wo ich meinen Mann kennengelernt habe und wir erwarten bald unser erstes Kind.

Aber sagt das nun viel darüber aus, wer ich bin?

Ich bin ein Familienmensch, durch und durch. Doch meine Familie beschränkt sich nicht nur auf die (zugegeben ganz schön große) russische Verwandtschaft, sondern vor allem auch auf meine Freunde, die mein gesamter Rückhalt sind. Sie stützen mich in meinem abenteuerlichen Vorhaben als Autorin, begleiten mich auf meinem spirituellen Weg und sind einfach die offenen, lauten, queeren Menschen, die ich in meinem Leben brauche.

Ich bin besessen von Tee und komme kaum einen Tag ohne aus. Tee zubereiten und trinken ist meine Meditation. Das ist der Teil des Tages, an dem ich runterfahren und nachdenken kann.

Ich bastele gern, ich male gern, ich lese. Alles Dinge, für die ich gern mehr Zeit hätte, doch wenn ich die Zeit habe, galoppiert mein Gehirn doch gern davon und lässt mich nicht entspannen. Ich tauche unheimlich gern in die Werke von Edgar Allan Poe und Lovecraft ab, bin aber auch großer Fan von Science-Fiction und High Fantasy Literatur.

Meine Bachelorarbeit habe ich über den Vergleich von Der Herr der Ringe und Beowulf geschrieben, und wenn meine Liebe zu Old Englisch nichts über mich aussagt, dann weiß ich auch nicht.

Ich bin chaotisch, auch wenn ich‘s gern nicht wäre und nach außen ungern zeige, Höflichkeit wird bei mir großgeschrieben und am liebsten würde ich für den Rest meines Lebens nur noch Englisch sprechen.

Außerdem liebe ich Gedichte, meine Ästhetik kann sich nicht zwischen dark academia und cottagecore entscheiden und mein Kleiderschrank wäre am liebsten eine Mischung aus Dracula und Elton John.

Ob das alles hier ein wenig chaotisch war? Ich fürchte schon, aber wie ich zu Anfang bereits sagte, wer bin ich ist eine verdammt schwere und fordernde Frage.

Zum Abschluss lasse ich euch noch meinen Versuch an einem Poe’schen Gedicht da:

Dream and Dreamer

It was many years ago, written unto unseen paper
In a castle in the woods, hidden between mist and vapour,
That there lived a fair young lord, clad in loneliness and sorrow
Over fallen, loved and mourned, waiting for a lost tomorrow.
Where the night keeps bringing dreams,
Where no thing is what it seems.

Then one night in moonless drama, staged by wind and rain alone,
In the darkness, dream and dreamer were awoken by a moan,
Blue eyes blinked in baffled wonder over silence broken so
When the last time silence broke was many silent years ago.
When the rooms were filled with noise,
When loneliness was still a choice.

Another moan cut through the quiet, echoing through floor and hall,
Our lordling, sleep forgotten, trembled o’er this ghastly call.
Bed abandoned, candle burning, mumbled prayer on the lips,
In his nightgown he went out into the hall’s lunar eclipse.
Where the darkness reigned unbroken,
Unknown spirits slowly woken.

A rattling sound swept over stairwell, around corners, room to room,
Whispered secrets, moans of lament, followed the young lordling soon.
Holding candle even closer, wanting to preserve the light,
He went on on naked feet, fighting against fight or flight.
Empty walls and empty halls
Were hosting dark lit empty balls.

“Is there someone?” asked the lordling, voice caught in a formless void.
A rattling sound came as an answer, hollow moans, deep and destroyed.
Rain crashed hard against the window, the lord whirled around in shock,
In eerie light his eyes met eyes of eerie faces, white like chalk.
There’s no sound quite as unsettling,
As a long dead loved one’s rattling.

Lips were trembling, breath cut short, a helpless cry escaped the lord.
He raised the candle, flame to flicker, wielding fire like a sword,
Eerie eyes blinked back uncaring at a human in distress,
Never once stopped to remember old decorum and noblesse.
Why, when night belongs the wicked,
Witches, ghosts and all permitted.

Suddenly, a clock stroke three that’s never been turned on.
A whispered echo turned to silence and with the sound the ghost was gone.
Wide into the darkness staring, the lordling knew not what to do.
Slowly he returned to bed without a single thought or clue.
Awake he lay that fateful night
Until he too faded to white.


Hier ist Chii zu finden:


Chii ist mir in meinen Jahren als Bloggerin immer wieder vor die Nase gekommen. Sie überzeugt mit einem fröhlichen Gemüt und spannenden Geschichten. Ich finde es immer wieder schön mit ihr zu interagieren und zu kommunizieren. Sie ist eine Autorin in der Buchbubble, die sich definitiv lohnt mal mehr als nur einen Blick zu schenken.