#52Wochen52Menschen: KW28 – Chii Rempel – Tag 2

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Juli 16, 2021 0 Von jenlovetoread

Was, wie, wo, warum?

Warum und wie schreibe ich? Ich schreibe, seit ich schreiben kann. Bereits in der Grundschule habe ich Notizbücher vollgeschrieben und meinen Mitschüler*innen auf dem Pausenhof vorgetragen. Es war ein natürlicher Prozess für mich, das Schreiben. Ich habe immer geschrieben. Mal mehr, mal weniger. Meistens nicht besonders gut. Es hat ganz schön lang gedauert, bis ich meine Stimme gefunden habe, bis die Worte das ausdrücken konnten, was in meinen Gedanken herumschwirrt und dennoch bleibe ich bis heute oft unzufrieden, muss vieles verändern und bleibe zu oft an einzelnen Worten hängen.

Mein erstes vollständig beendetes Manuskript ist auch tatsächlich das erste Buch, das von mir veröffentlicht wurde. Es gibt vieles, das ich am liebsten ändern würde und manchmal ertappe ich mich dabei, wie es mir peinlich wird, wenn ich sehe, dass andere Menschen es lesen. Doch ich bin auch gleichzeitig stolz darauf, dass es mein Einstieg in die Autorenwelt war. Das Schreiben hat mich immer begleitet und Sleepless – mein erstes Buch – hat mich über zwölf Jahre lang nicht in Ruhe gelassen.

Heute habe ich verstanden, dass meine Stimme besser in die englische Sprache passt. Ich kann mich in ihr besser ausdrücken und fühle mich wohler, daher entstehen die nächsten meiner Werke auf Englisch. Ich schreibe am liebsten Science-Fiction und Fantasy und so ziemlich jede*r meiner Charaktere ist auf eine Art queer, außer ich mache deutlich, dass sie cishetero ist.

Für mein aktuelles Manuskript habe ich so viel geplottet, wie noch nie. Ich setze mich an meinen Schreibtisch (den einzigen Ort, an dem ich tatsächlich schreiben kann), stelle eine Tasse Tee daneben und starre erst einmal ins Dokument. Manchmal entstehen dabei sogar Worte, an manchen Tagen bleiben es nur Gedanken, aber davon lasse ich mich nicht beirren. Denken und plotten gehört für mich genauso zum Schreibprozess wie das eigentliche Tippen. 

Inspiration hole ich mir oft aus Gesprächen mit meinen Freunden, aus Reisen oder Spaziergängen. Manchmal auch aus Musik. Ich habe da ein geplantes Werk in meinem OneNote rumgeistern, das nach einem gewissen Metallica Song benannt ist.


Hier ist Chii zu finden: