#52Wochen52Menschen: KW38 – Jessica Iser – Tag 4

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Oktober 21, 2021 0 Von jenlovetoread

Du und deine Charaktere

Ich schreibe gerne „character-driven“, das heißt, die Geschichte lebt zu großen Teilen von den Charakteren. Das ist nicht immer so, aber wenn mich meine eigenen Charaktere nicht packen und ihr Eigenleben entwickeln, ihre Macken und typischen Verhaltensweisen inklusive Hintergrundgeschichten und was sie antreibt, dann läuft es nicht.

Oft habe ich zu Beginn eines Projekts eine gewisse Vorstellung meiner Charaktere im Kopf, wie sie aussehen und welche Rolle sie spielen. Gerade beim „Herbstprojekt“ haben die Charaktere ein extremes Eigenleben entwickelt – während des Schreibens haben sich ganz natürlich Charakterzüge ergeben und ich liebe das. Diese Charaktere sind mir extrem ans Herz gewachsen, vielleicht auch, weil das Manuskript mit über 220.000 Wörtern bereits sehr lang ist.

Außerdem mag ich „graue“ Charaktere, die nicht immer ausschließlich gut handeln, aus mal mehr, mal weniger nachvollziehbaren Gründen. Umso spannender ist dann die Entwicklung, die sie durchmachen.

Fast alle Charaktere bekommen im Laufe der Geschichte ein Lied, das perfekt zu ihnen passt und das ich gerne höre, wenn ich wichtige Szenen über sie schreibe. Aber die finde ich oft erst, nachdem die Charaktere bereits entstanden sind. Die Inspiration für meine Charaktere kann ein längerer Prozess sein, trifft mich aber auch oft aus dem Nichts. Wie viele Autor:innen sammle ich dann gern passende Bilder auf Pinterest-Boards. Oder ich zeichne sie einfach selbst.


Hier ist Jessica zu finden: