#52Wochen52Menschen: KW47 – Tino Falke – Tag 5

#52Wochen52Menschen: KW47 – Tino Falke – Tag 5

Dezember 14, 2021 0 Von jenlovetoread

Du und die Buchbranche

Meine bisherigen Einblicke in die Buchbranche beschränken sich auf Arbeit mit Kleinverlagen, Einblicke von befreundeten Selfpublisher*innen und mein Umfeld auf Social Media.

Bei meinen eigenen Veröffentlichungen konnte ich schon sehr verschiedene Erfahrungen sammeln – manchmal ist es frustrierend intransparent und man wird am Entstehungsprozess kaum bis gar nicht beteiligt, nachdem man eine Zusage bekommen hat. Es kam schon vor, dass ich erst in einer fertig gedruckten Anthologie sehen durfte, was noch an meinem Text verändert wurde. Manchmal ist es allerdings extrem kooperativ und jedes Feedback wird dankend angenommen und das fertige Buch gemeinsam so gestaltet, dass alle Beteiligten zufrieden sind – wie es meiner Meinung nach sein sollte. So oder so bedeutet es viel Wartezeit (in der man immerhin schon an den nächsten Büchern schreiben kann).

Auf Twitter gibt es immer mal wieder „Drama“ (von dem ich manchmal nur höre, weil es nicht „die eine“ feste Bubble gibt und vieles schlicht an mir vorbeigeht, was anderswo für Aufregung sorgt), aber mein direktes Schreib-Umfeld dort nehme ich als sehr unterstützend und wertschätzend wahr. Das ist eher eine Community von Autor*innen, die sich für progressive Phantastik einsetzen und um mehr Inklusivität und Diversität auf dem deutschsprachigen Buchmarkt bemüht sind. Ich teile diese Position sehr, auch wenn ich in dazugehörigen Diskussionen meist eher leise bin. Andere können sehr viel klüger sagen, wieso es sich lohnt, gegen den verstaubten Status quo anzuschreiben, wieso sich Sensitivity Reading lohnt und wieso diese Herangehensweise an Texte nicht mit albernen Verboten verknüpft ist, die manche darin wittern.

2019 habe ich mich erstmals auf Buch-Events getraut. Bei der Leipziger Buchmesse lief ich noch etwas unsicher am Rand herum, auf dem LiteraturCamp Hamburg habe ich dann besser geschafft, auch offline Kontakte zu knüpfen. Dadurch und durch die Community auf Twitter habe ich – obwohl ich „Netzwerken“ ganz schrecklich finde – inzwischen ein sehr tolles Umfeld, in dem ich mich sehr wohlfühle und in dem sich Menschen gegenseitig anfeuern, motivieren, testlesen und anderweitig helfen! Ich find es großartig. Wenn Messen wieder möglich sind, gibt es eine Menge Menschen, die ich sehr, sehr gern endlich mal live erleben möchte!

Ich hoffe, das ich auch bald mehr als Dienstleister in Kontakt mit anderen Schreibenden treten kann. Wie schon erwähnt, biete ich ab 2022 Korrektorat und Lektorat an und freue mich natürlich, wenn schon jetzt jemand für Aufträge anfragt. Über Social Media und meine Webseite bin ich immer gut erreichbar.


Hier ist Tino zu finden: