#52Wochen52Menschen: KW41 – Melanie Neubert – Tag 2

#52Wochen52Menschen: KW41 – Melanie Neubert – Tag 2

November 1, 2021 0 Von jenlovetoread

Was, wie, wo, warum schreibst du?

WAS SCHREIBST DU?

Ich nenne das, was ich tue „Genre-Springen“. Mein Debüt war eine ernste Angelegenheit: Dystopische SciFi, in der ein gutherziger  junger Mann alles verliert  Und damit wir uns richtig verstehen: wirklich alles! Nach dem Mittelteil von der „Angus“ Hauptgeschichte brauchte ich eine Pause, konnte es mir jedoch nicht leisten mich von ihm zu distanzieren. Also entstand die nettere und kurze Vorgeschichte, in der Angus noch ein Kind ist und dennoch von mir als Autorin ordentlich getriezt wird.

Danach wollte ich mir beweisen: ich kann auch Romantisch! Kurzfassung der Samhain-Novelle: ja, ich kann romantisch, aber anscheinend nie „nur“ eine Romanze schreiben.

Direkt nach „Kallis´ Handel“ kam dann meine große ENTSCHULDIGUNG an alle NPCs, die ich ausgeraubt, geheiratet und sitzen gelassen oder herumschubst/getötet habe. Inklusive meiner stets ungemütlichen Wahl der Speicherorte. Vor „Novalee“ habe ich nie darauf geachtet, wo ich meine Heldengruppe parkte. Es war mir schlichtweg egal. Bis mir auffiel, wie sorgsam mein Freund den „Pausenplatz“ wählte.

Es geht ziemlich lustig in der Dilogie „Game on, Novalee“ zu, in der die NPCs das Sagen haben und der Held die zweite Geige spielt. Der bekommt ordentlich sein Fett bei der verfressenen Zwerg-Elf-Mensch-Hybridin weg! Vor allem, weil sie am Anfang gar nicht mit möchte!

Meine aktuellen Manuskripte, die im Entstehen sind ist #MaMe, in der sich Dorfromantik mit Horror kreuzt, und Projekt #assidebö #antihelden, bei denen ich jeden Leser in die moralische Verzweiflung treiben möchte. Es wird dort wieder ein wenig fieser zugehen.

WARUM SCHREIBST DU?

Schreiben gehört für mich zur Psychohygiene, Aggressionsverarbeitung und Abtauchen. Es ist mein Atmen für die Seele – vor allem, weil ich in der realen Welt extremst Harmoniebedürftig bin! Beim Schreiben kann ich die Sau und meinen inneren Sadisten rauslassen. Höhöhöhö 🙂  Trotzdem ist es ein kleiner Traum irgendwann mal ein Kinderbuch zu schreiben. Mal sehen, ob ich das bei meinen hohen Kinderbuch-Ansprüchen (und der Gewohnheit gemein zu meinen Lieblingen zu sein) schaffe.

Angefangen mit Schreiben habe ich mit ungefähr 11 Jahren und lahmen Alltagsgeschichten. Kurz darauf kam eine Fan-Fiction zu der Jugendbuchreihe „Animporphs“ mit anschließender Frustrationspause, weil die Geschichte mit dem Lernlaptop verendet ist. (Da niemand mehr die Qualität beurteilen kann: sie war genial 😉 )

Noch ein wichtiger Grund, warum ich schreibe: ich geh nicht gern raus.

WIE UND WO SCHREBST DU?

Meine produktivste Zeit ist morgens zwischen 8-10 Uhr. Leider bin ich da oft arbeiten, sodass ich versuche abends ab 19 Uhr irgendetwas aus meinem  benommenen Dauerfrühdienst-Hirn herauszuquetschen. Oft läuft nebenbei Netflix oder ich schaue meinem Freund beim Zocken zu. (Eine fantastische Leidenschaft, die gut zu meiner eigenen passt!)

Eigentlich habe ich im Schlafzimmer einen extra Schreibtisch. Doch im Winter bin ich zu faul zwei Räume zu heizen (bzw liegt seit diesem Frühjahr unsexy Dokumentenzeug zum Sortieren dort herum) und deshalb sitze auf dem Wohnzimmersessel vor meinem Mini-Laptoptisch.

Noch ein Zusatz zum „WIE“:

Ich gebe jeder Geschichte ihren eigenen Ton. Genau so, wie sie es braucht.

Einer meiner Leser bei Amazon hat erst Novalee und danach Angus gelesen und fragte, ob die Bücher wirklich die gleiche Autorin geschrieben haben soll. „Unterschied wie Tag und Nacht“, meinte er. Ich weiß nicht, ob er sehr geschockt darüber war. Immerhin ist das Cover und der Klappentext der Dystopie schon ziemlich ernst und ganz anders. Doch ich freue mich unglaublich, dass er es gelesen und seine Meinung gebildet hat. #Horizonterweitern


Hier ist Melanie zu finden: