#52Wochen52Menschen: KW38 – Jessica Iser – Tag 5

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Oktober 21, 2021 0 Von jenlovetoread

Du und die Buchbranche

Die Buchbranche und ich – tja, was kann ich dazu sagen? Ich bin natürlich ein Teil von ihr, aber manchmal habe ich das Gefühl, nur an der Oberfläche zu kratzen und von außen drauf zu schauen. Eine Außenseiterin zu sein. Dabei arbeite ich ja auch neben dem Schreiben in einem buchigen Bereich und obwohl ich auch beruflich und während des Studiums bereits die Buchmesse besucht habe, unterscheidet sich diese Welt doch stark von der Perspektive, mit der ich als Autorin auf der Messe unterwegs bin. Das zeigt eigentlich schon, wie unterschiedlich man die Buchbranche erleben kann, je nachdem, was man macht und in welcher „Rolle“ man sich gerade darin befindet.

Was Verlage betrifft, so habe ich bisher hauptsächlich Erfahrungen über Manuskripteinsendungen – und die sind eher ernüchternd. Von gar keiner Antwort bis Interessensbekundung über 2 Jahre nach meiner Mail war schon so einiges dabei. Hauptsächlich viel Warterei, aber ich denke, das kennen sehr viele. Man muss wahrscheinlich neben einem gewissen Können auch das Glück haben, sich zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen Idee an die richtige Person zu wenden und sich so gegen die starke Konkurrenz durchsetzen zu können. Vielleicht klappt es ja eines Tages bei mir noch. Aktuell bin ich sehr glücklich mit meiner Entscheidung fürs Selfpublishing. Für meinen Debütroman war es die richtige Entscheidung, um ihn so umsetzen zu können, wie ich es wollte. Das wäre mit einem Verlag aller Wahrscheinlichkeit nach nicht möglich gewesen oder der richtige Verlag und ich haben uns einfach noch nicht gefunden. In Zukunft würde ich gerne ein größeres Projekt – das „Herbstprojekt“ – mit einem Verlag angehen. Der nächste Schritt für mich wird wohl sein, mich bei Literaturagenturen zu bewerben.

Und dann ist da noch die Buchbubble in den sozialen Netzwerken – aber auch auf Messen, die ich sehr vermisse! –, wo es oft sehr hilfsbereit zugeht; erfahrene Autor:innen und Einsteiger:innen, Verlagsautor:innen und Selfpublisher:innen (oder auch Hybridautor:innen) tauschen sich aus, das finde ich toll. Leider gibt es auch immer mal wieder unschöne Erlebnisse auf Social Media und dann brauche ich Abstand davon. Und fühle mich oft wieder wie eine Außenseiterin.

Aber das ist okay. Ich habe meinen Platz in der Buchbranche gefunden – zumindest fürs Erste. Das Schöne ist ja, dass immer alles in Bewegung bleibt. Das macht es spannend.


Hier ist Jessica zu finden: